Hartwin Maas Institut für Generationenforschung

Soziales Netzwerk Lausitz

Die Ohnmacht von Jung und Alt

Die Ohnmacht von Jung und Alt

Hartwin Mass – Zukunftsforscher –spricht über das „Nebeneinanderher“ und den „Generationenkonflikt“

4. Sächsischer Generationendialog am 22. Oktober in Bautzen

Was haben Jugendliche, die täglich Stunden in sozialen Medien verbringen, und Seniorinnen und Senioren, die sich bei politischen Entscheidungen übergangen fühlen, gemeinsam? Beide erleben Ohnmacht. Beide fühlen sich nicht gehört. Und beide sprechen nicht genug miteinander. Genau hier setzt Generationenarbeit an: Sie baut Brücken zwischen Jung und Alt und sorgt für Gelegenheiten und öffentliche Räume für den Austausch zwischen den Generationen.

Wie es gelingen kann, Jung und Alt ins Gespräch zu bringen und die Zukunft gemeinsam zu gestalten, dieser Frage geht der 4. Sächsische Generationendialog nach. Am 22. Oktober 2025 lädt die Sächsische Generationenagentur dazu nach Bautzen ein. Unter den Gästen ist unter anderem die Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Elisabeth Kaiser.

„Schieflage, die wir nicht ignorieren dürfen“

Auf dem Programm steht auch ein Impulsvortrag des Zukunfts- und Generationenforschers Hartwin Maas. Er zeigt auf, dass Engagement häufig erst im Alter beginnt.

„Aus Sicht der Alten hat die Jugend unglaublich viele Möglichkeiten und Freiheiten und nutzt sie nicht. Die jungen Menschen aber wissen oft nicht, wo sie anfangen sollen, und fühlen sich alleingelassen“, sagt Hartwin Maas. „Im Grunde ist das ganz schön traurig, was hier passiert.“

Aber auch in die andere Richtung sieht er den Austausch als dringend erforderlich an: „Während mehr als die Hälfte der Jugendlichen bereits KI im schulischen Kontext nutzt, greifen nur wenige Lehrkräfte auf digitale Werkzeuge zurück. Gleichzeitig wächst die Einsamkeit unter jungen Menschen, während Ältere sich aus gesellschaftlichen Debatten ausgeschlossen fühlen. Das ist eine Schieflage, die wir nicht ignorieren dürfen“, sagt er. „Wenn wir es schaffen, das Wissen der Älteren mit den Ideen der Jüngeren zu verbinden, entsteht ein enormer Gewinn – für alle.“ Er betont, dass es durchaus auch positive Beispiele gibt – diese erfordern aber Anstrengung und Zeit.

Rund 180 Fachleute, Engagierte und Interessierte aus ganz Sachsen – und darüber hinaus – werden zum Generationendialog erwartet.

Der Generationendialog bringt rund 180 Fachleute, Engagierte und Interessierte aus ganz Sachsen zusammen. Vormittags diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Landkreisen und Fachverbänden, wie Generationenarbeit konkret vor Ort gestaltet werden kann. Nachmittags sind zusätzlich Bürgerinnen und Bürger eingeladen, Impulse mitzunehmen und mitzudiskutieren.

Zur Verleihung des Sächsischen Generationen Award wird die Ostbeauftragte des Bundes ein Grußwort sprechen.

Aktuelle Beiträge zum Nachlesen